Sonntag, 19. März 2017

"Ich bin selbst dafür verantwortlich, meine Ziele zu erreichen" - EWE Baskets Oldenburg Guard Robert Drijencic im Interview

Bild Ulf Duda
Robert Drijencic,
-Baskets Akademie Weser Ems/Oldenburger TB

Steckbrief:

Geburtsdatum: 20.04.1996
Position: 2
Größe: 193 cm
Beginn mit Basketball: 2006
größte Stärke (eigene Ansicht): Wurf
größte Schwäche (eigene Ansicht): Defense bei Off-Ball-Screens
Lieblingsmannschaft: Cavs
Idol: LeBron James
Basketball für dich in 3 Wörtern: Werfen, Passen, Dribbeln
größter Fail auf dem Basketballfeld: Freiwurf zum Sieg nicht getroffen
Instagramprofil: yj_doce

Robert Drijencic weiß seine Fähigkeiten auf dem Spielfeld durchaus einzusetzen. Sein starker Wurf gepaart mit einem gezielten Auge für den Mitspieler machen ihn zur Allzweckwaffe im Angriff auf der Guard-Position. Neben seinem Engagement in der Pro B steht er auch noch im erweitern Bundesligakader der EWE Baskets Oldenburg.

German Basketball Future: Robert, du bist zur JBBL-Zeit nach Oldenburg gewechselt, weil dein Vater ein Trainerangebot bekommen hat. Wie schwer fiel es dir, deine Freunde und die vertraute Umgebung zu verlassen?

Robert Drijencic: Natürlich fiel es mir schwer, meine Freunde in Krefeld nach 14 Jahren zu verlassen. Aber andererseits habe ich mich auch auf Oldenburg gefreut, weil Basketball hier etwas ganz anderes ist. Alles, wovon ich vorher noch in Krefeld geträumt habe, hatte ich plötzlich vor Ort: ein gut gecoachtes JBBL-Team, tägliches Training unter komplett anderen Bedingungen und eine Schule, die Basketballer unterstützt. Das alles hat mir den Abschied aus Krefeld deutlich erleichtert. Außerdem habe ich zu vielen Leuten immer noch Kontakt.

Wie lief für dich die schulische Umstellung? Gab es Probleme, zum Beispiel mit dem Unterrichtsstoff? 

Grundsätzlich hatte ich keine Schwierigkeiten. Nur Latein war etwas problematisch, weil ich vorher ganz andere Vokabeln gelernt hatte.

Du hattest in deinen Mannschaften in der NBBL und der JBBL immer einen extrem talentierten Kader. Trotzdem seid ihr immer kurz vor dem Top 4 gescheitert. Ist so etwas demotivierend oder spornt das nur zusätzlich an, in der nächsten Saison noch mehr Gas zu geben?

Das war natürlich bitter, weil wir zwei Mal hintereinander kurz vorm Top 4 gegen Alba Berlin ausgeschieden sind. Vor allem in meinem letzen NBBL-Jahr haben wir uns gute Chancen ausgerechnet und sind dann ganz knapp im entscheidenden Spiel gescheitert. Für mich ging es in der nächsten Saison in der Pro B zunächst mit einer ganz anderen Rolle weiter, wobei ich den Frust jedoch schnell in neue Motivation umwandeln konnte.

Dein Vater war in vielen deiner Mannschaften Head Coach. War es manchmal nervig, nach einem schlechten Training nach Hause zu kommen und nicht über den Coach lästern zu können?

Ja! Mein Vater hat immer darauf geachtet mich nicht bevorzugt zu behandeln. Deshalb habe ich auch mal eine Strafe oder Ärger vor der Mannschaft bekommen, wenn ich mich über etwas beschwert habe. Zuhause wurde dann aber nicht viel über Basketball geredet. Im Endeffekt bin ich aber dankbar für alles, weil es mir geholfen hat, mich zu verbessern.

Haben deine Teammates auch ab und an mal einen blöden Spruch losgelassen, weil sie sich selbst ungerecht behandelt fühlten?

Nein, es wurde höchstens mal aus Spaß etwas gesagt. Aber an einen ernsten Spruch kann ich mich nicht erinnern.

Zu Beginn der Saison wurde mit Haris Hujic ein weiterer junger Point Guard, zusätzlich zu dir und Armin Musovic, für die Pro B verpflichtet. Ihr teilt euch die Spielminuten und harmoniert gut auf dem Feld. Was war aber dein erster Gedanke, als du von dem Wechsel erfahren hast? Hast du dir Sorgen um deine Spielanteile gemacht?

Ich kannte Haris vorher schon und habe mich gefreut, dass er zu uns kommt. Als NBBL-MVP mit Pro A-Erfahrung wusste ich, dass er uns hilft und ich davon auch im Training profitieren kann. Da wir alle flexibel sind, von der Position 1 bis 3 alles spielen können, stehen wir auch meist zusammen auf dem Feld. Ich denke wir haben dieses Jahr gezeigt, dass man auch mit einem jungen Team ohne Amerikaner in der Pro B bestehen kann.

Du stehst momentan im erweiterten Kader der ersten Mannschaft. Wirst du versuchen in den nächsten Jahren dort anzugreifen und dir einen festen Platz zu erspielen?

Mein Traum ist es natürlich in der BBL zu spielen. Ich trainiere weiterhin hart und hoffe, dass es sich auszahlt.

Welche Fähigkeiten hast du vom Basketball gelernt, die dir auch im alltäglichen Leben von Vorteil sind?

Ich denke wie im Leistungssport, bin ich auch im Beruf sehr ehrgeizig und versuche alles so gut wie möglich zu machen.

Zusätzlich zu deinen Verpflichtungen in der Pro B in du eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Wie lässt sich das alles mit dem Training koordinieren?

Das zu koordinieren, ist nicht ganz einfach: Ich verlasse morgens um 7 Uhr das Haus und fahre zur Ausbildung, wo ich bis ca. 16.45 Uhr arbeite. Von da aus geht es quasi direkt zum Training. Zuhause bin ich dann meistens erst so gegen 21 Uhr. So lange Tage ohne viel Freizeit sind schon echt anstrengend, aber ich denke, dass ich das ganz gut hinbekomme. Das Kraft- und Wurftraining, was ich morgens durch die Ausbildung verpasse, versuche ich abends aufzuholen, um keinen großen Nachteil auf dem Spielfeld zu haben.

Wie unterstützen dich Verein und Arbeitgeber, um dir deinen Traum "Basketball" zu ermöglichen? 

Bei der Arbeit darf ich einmal die Woche etwas später kommen und die Zeit hinten dran hängen, wenn ich vorher trainieren will. Im Prinzip bin ich aber selber dafür verantwortlich, meine Ziele zu erreichen.

War es deine Idee dies so zu verwirklichen, oder hat dir deine Familie hierbei "ins Gewissen" geredet?

Bevor ich mich nach der Schule für die Ausbildung entschieden habe, habe ich mich natürlich von meiner Familie beraten lassen. Alles auf Basketball zu setzen wäre zu riskant, da man nie weiß, ob es klappt, wie lange man spielen kann und was danach kommt. Deswegen habe ich mich quasi jetzt schon dafür entschieden, ein zweites Standbein aufzubauen.

Dein Leben ist ziemlich durch Basketball bestimmt. Warst du schon mal an einem Zeitpunkt, wo dir alles zu viel wurde und du am liebsten gar nichts mehr mit Basketball am Hut haben wolltest?

Nein. Basketball macht mir Spaß und ist meine Leidenschaft. Wieso sollte ich dann darauf verzichten? Natürlich gibt es manchmal stressige Tage, aber beim Training vergisst man sowas und fühlt sich dann nach dem Training wieder besser als noch davor.

Beschreibe bitte Robert Drijencic abseits des Feldes.

Für jeden Spaß zu haben und immer lustig drauf.

Würdest du deinem früherem ich raten, wieder genau alles gleich zu machen? Und wenn du was ändern könntest, was wäre es?

Das ist eine schwere Frage, aber ich denke, dass ich bis jetzt nicht viel ändern würde.

Vielen Dank Robert!

Samstag, 11. März 2017

"Ich wollte nur wie ein ganz normaler Spieler behandelt werden" - RheinStars Köln-Guard Leon Baeck im Interview

Leon Baeck
Foto: Gero Müller-Laschet
RheinStars Köln
- Deutscher Meister U14 2010,
4. Platz U20 EM 2016

Steckbrief:

Geburtsdatum: 30.10.1996
Position: Point Guard
Größe: 187cm
Beginn mit Basketball: mit 7 oder 8 Jahren
Größte Stärke (eigene Ansicht): Schnelligkeit
Größte Schwäche (eigene Ansicht): vieles, ich muss noch an allen Sachen arbeiten
Lieblingsmannschaft: Cleveland Cavaliers
Idol: Kyrie Irving, Matthew Dellavedova
Basketball in 3 Wörtern: Spaß, Leidenschaft, Kampf
Größter Fail auf dem Basketballfeld: nach nem Steal einen Wide-Open-Layup zum Halbzeit Buzzerbeater hart verkackt, weil der Ball abgerutscht ist
Instagramprofil: lbaeck11
Aktueller Basketballschuh: Nike Kobe XI Elite

Leon Baeck ist mit seinen 20 Jahren schon ein Kölner Urgestein. Im Sommer wurde er nun für die U20-EM nominiert. Nach einer langwierigen Verletzung versucht er sich nun wieder bei den RheinStars Köln in der Pro A durchzusetzten. 

German Basketball Future: Leon, deine ganze Familie hat Basketball gespielt: Mama, Papa, Tanten, Onkel und Cousins. Wie bist du zu dem Sport gekommen?

Leon Baeck: Ich bin ja quasi in der Halle groß geworden und hab noch das Karriereende von meinem Dad mitbekommen. Da hat man ja automatisch Kontakt mit dem Sport. Es gibt jetzt aber keine besondere Geschichte wie ich angefangen habe. Mein Cousin hat in der U10 Basketball gespielt und ich bin dann mit sieben oder acht Jahren einfach mal mitgegangen. 

Wolltest du auch mal einen anderen Sport machen?

Ich habe mit elf Jahren zusätzlich auch noch Fußball gespielt für ein paar Wochen. Es hat mir auch Spaß gemacht, aber Basketball hat mir schon mehr Bock gemacht. Danach eigentlich nicht mehr, ich war mit Basketball immer sehr zufrieden.

Gab es mal einen Zeitpunkt, an dem du keine Lust mehr auf Basketball hattest?

Zum Ende meines letzten U14 Jahres, hatte ich ein kurzes Tief, wo ich nicht so mega Bock auf Basketball hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade Knieprobleme, was ganz gut gepasst hat. Als meine Knieprobleme dann vorbei waren, hatte ich auch wieder Bock zu zocken.

Ab dem Sommersemester wirst du anfangen zu studieren. Wie ist das mit dem Training zu vereinbaren?

Ja genau, ich werde im Sommersemester anfangen, Englisch und Geographie auf Lehramt zu studieren. Ich hab mich bewusst dafür entschieden, mein Studium im Sommersemester zu beginnen, da ich im Sommer aufgrund der Spielpause mehr Zeit habe für meine ersten Prüfungen und so hoffe besser in den Uni-Rhythmus reinzukommen. Ich muss trotzdem gucken, wie ich Uni und Basketball unter einen Hut kriege, bin aber ziemlich positiv, dass ich das koordiniert bekomme. 

Hattest du schon Gespräche mit deinem Verein, wo du jetzt dein Studium anfängst?

Nein das jetzt nicht, aber ich sehe ja an meinen Mitspielern wie es so läuft. Tim van der Velde, Lennart Steffen und Robin Christen zum Beispiel studieren auch. Sie setzen, vor allem in der Prüfungsphase oder wenn sie eine Klausur haben, Individual- oder Krafttraining oder auch mal ein Optional-Shooting aus. Generell müssen sie aufgrund des Trainings fast keine Vorlesung verpassen. 

Deine Mutter ist Lehrerin. Wie sehr hat sie dafür gesorgt, dass bei all dem ganzen Training, was du in Jugendzeiten schon abgerissen hast, die Schule nicht zu kurz kommt?

Meine Mom hat schon drauf geachtet, dass die Schule nicht zu kurz kommt. Sie hat mir, auch nach dem Training noch in den Allerwertesten getreten, die Hausaufgaben zu machen.

Du spielst seit vielen Jahren schon mit den gleichen Teammates, die dich seit der Jugend jetzt bis hoch in die Pro A begleitet haben. Wie sehr zeigt sich das auf und neben dem Spielfeld?

Das ist echt super. Ich mache mega viel mit den Jungs auch außerhalb des Trainings. Gerade gestern bin ich nach dem Training mit Antonio Pilipovic noch ins Nike Outlet gefahren. Es ist auch nicht so schlimm, wenn man dann mal keine Zeit hat, weil man seine Freunde dann ja im Training sieht. Ich bin auch komplett auf einer Wellenlänge mit den Jungs, weil wir durch den Basketball natürlich die selben Interessen habe. Auch auf dem Spielfeld hat das natürlich Vorteile, wir sind ja komplett blind eingespielt. Ich weiß ganz genau, wie die anderen sich bewegen und was sie machen. In der zweiten Mannschaft stehen wir ja auch alle viel zusammen auf dem Feld, da ist das schon super, wenn man genau weiß, was auf dem Feld abgeht.

Du hast in der U16 und U18 nicht für die Nationalmannschaft gespielt, in der U20 jedoch schon. Warum, denkst du, hat es in der U20 für dich geklappt?

Ich habe mich sehr über meine Nominierung gefreut. Ich denke, dass war der Lohn für meine harte Arbeit. Ich bin letztes Jahr fit aus der Saison gekommen und stand zuerst nur auf der Ersatzliste. Dann wurde ich für einen Lehrgang nachnominiert und denke, es war ganz gut, was ich da gemacht habe, und dann wurde ich zur EM mitgenommen. Ich denke, früher in der U16 und U18 konnte ich meine Vorteile, wie zum Beispiel meine Athletik, einfach auch noch nicht so gut nutzen. Deswegen wurde ich früher auch zu Recht nicht nominiert nach den Lehrgängen. Ich denke auch, dass ich mich in den letzten Jahren extrem verbessert habe.

Was konntest du persönlich von dem Sommer mit der Nationalmannschaft für dich mitnehmen?

Ich habe nach dem Sommer meine Einstellung gegenüber dem Training geändert. Das hat bei der Natio angefangen und seitdem habe ich das übernommen. Ich komme jetzt viel früher ins Training, so dass ich mich schon mal rollen und tapen kann. So kann ich schon viel besser ins Training starten. Was mich auch noch besonders beeindruckt hat, waren die Spanier. Die hatten zwei Guards, die einfach unfassbar abgeklärt waren. Die Jungs waren wirklich beeindruckend und konnten wirklich zocken. 

Dein Vater ist einer der besten und bekanntesten Basketballer Deutschlands. Wie ist das für dich?

Mittlerweile seh ich das Ganze relativ nüchtern. Es ist ja nun mal so. Früher habe ich mir selbst Druck gemacht; mein Dad war gut, also muss ich auch gut sein. Aber mittlerweile hab ich das abgestellt und seh' das alles objektiver. Es ist auf jeden Fall super, jemanden zu Hause zu haben, der Ahnung von dem Sport hat. Nur, man muss dann auch leider darauf hören oder sich zumindest anhören, was er sagt, weil er da meistens immer Recht hat. Aber um ehrlich zu sein, ich kenne es ja auch nicht anders. Ich weiß gar nicht, wie es wäre, wenn mein Vater kein Basketball gespielt hätte. Aber es ist auch gut so und es ist ja auch nicht so, dass wir nur über Basketball reden, dass wäre ja auch schlimm.

Dein Vater war auch jahrelang dein Trainer. Wie war das so und, wenn ihr mal ein schlechtes Training hattet, wie seid ihr damit zu Hause umgegangen?

Es war schon ganz schön heavy manchmal bei den Trainings. Er war halt immer strenger zu mir, weil er mich nicht als seinen Sohn bevorzugen wollte. Ich wollte nur wie ein ganz normaler Spieler behandelt werden. Da ist man natürlich das eine oder andere mal im Training aneinander geraten. Wir haben es aber immer hinbekommen, dass wir das nach dem Training schnell vergessen haben. Wir haben dann vielleicht noch kurz geschmollt, aber das hat sich wirklich immer relativ schnell gelegt.

Beschreibe bitte Leon Baeck abseits des Basketballfeldes und was machst du gerne in deiner Freizeit?

Manchmal witzig und ich bin ziemlich spontan. In meiner Freizeit verbringe ich viel und gerne Zeit mit meiner Freundin und meinen Freunden. Sobald ich ein paar freie Tage habe, was ja aufgrund des Basketballrhythmus meistens im Sommer ist, versuche ich ans Meer zu fahren zum Surfen. Das mache ich nun schon seit gut acht Jahren. Mit zwei Trainings am Tag ist es aber nun auch ein bisschen schwer, noch viel spektakuläres in der Freizeit zu machen.

Was gibt es für einscheindende Erlebnisse die dich in deiner Basketballkarriere geprägt haben?

Der Gewinn der Meisterschaft mit der U14 war auf jeden Fall ziemlich geil. Was mich in der letzten Zeit leider geprägt hat, ist, dass ich seit dem Sommer mit Problemen an der Partellar-Sehne zu kämpfen habe und deswegen auch eine lange Zeit aussetzten musste. 

Würdest du deinem früheren Ich raten, genau wieder alles gleich zu machen
und wenn du etwas ändern könntest, was wäre es?

Ich bin eigentlich sehr zufrieden und würde nicht viel ändern. Nur ich hätte früher gerne selbstbewusster gespielt und hätte schon früher mein eigenes Ding auf dem Feld durchziehen sollen.

Gibt es etwas was du noch loswerden möchtest?

Mamba out!


Vielen Dank Leon!


Dienstag, 7. März 2017

Sonne und Basketball? Die Summer League Zona Rookie auf Mallorca

Heute haben wir mal kein Interview für euch am Start. Dafür gibt es von uns aber einen anderen Service. 

Ihr habt Bock auf eine Woche Sonne, richtig starke Competition und Coaches der spanischen Top-Teams? Dann ist die Summer League Zona Rookie in Llucmajor, Mallorca, genau das richtige für euch (16. bis 23. Juli).

Bereits zum fünften Mal findet das Camp statt. In diesem Sommer sind, anders als in den Jahren zuvor, auch U18-Top-Level-Spieler zu dem Camp eingeladen (Jahrgänge 1999 bis 2004, männlich und weiblich). Bitte beachtet: Es gibt einen Auswahl- und Aufnahmeprozess für dieses Camp. Da die Veranstalter ein Camp auf hohem Niveau garantieren wollen, sollten die Teilnehmer Auswahlniveau (Länderauswahlen, Jugendnationalmannschaften) besitzen. 

Was diese Woche von anderen unterscheidet?

  • Workouts, die individuell auf die Verbesserung deiner Skills zugeschnitten sind
  • Ein High-Level Turnierformat für die Altersklassen U14, U16 und U18
  • Statistiken und Schiedsrichter, gestellt von der Balearic Islands Federation
  • Ein schriftlicher Camp-Report für jeden Spieler, erstellt von den Coaches

Die Coaches

Die Organisatoren geben sich nur mit dem Besten zufrieden, das Spaniens Jugendbasketball zu bieten hat. So sind Trainer und Nachwuchsleiter von Joventut de Badalona, Movistar Estudiantes, Baskonia, Unicaja Málaga oder der Canarias Basketball Academy mit dabei. Die Chancen, dass ein Manager oder ein Trainer von anderen europäischen Top-Teams während der Trainingseinheiten auf der Tribüne sitzt, sollen auch ziemlich groß sein, was man so hört.

Die Location

Das Camp findet im Municipal Sports Resort in Llucmajor auf Mallorca statt. Llucmajor liegt rund 30 Kilometer entfernt von Palma, der größten Stadt der Insel. Sechs Courts, vier davon mit Parkett-Boden ausgestattet - Basketball-Herz, was willst du mehr?
Untergebracht seid ihr in der BHG Secar de la Real de Palma Residence, in Laufweite zur Stadt. Die Zimmer sind voll ausgestattet, Waschmaschinen sind auch vorhanden. WIFI auf dem gesamten Gelände darf natürlich auch nicht fehlen.

Der Ablauf

Ihr werdet am 16. Juli von Camp-Mitarbeitern am Flughafen in Palma abgeholt und per Bus zur Unterbringung gebracht. Ab 16 Uhr solltet ihr dann für eure erste Trainingseinheit bereit sein. Täglich geht es von 9 Uhr bis 21.30 Uhr in der Halle zur Sache - vorausgesetzt, ihr verzichtet auf die Individualeinheiten. Dann kann sich das Ganze schon etwas in die Länge ziehen. Neben den Gruppeneinheiten, die meist morgens stattfinden, könnt ihr nachmittags und abends noch Extraschichten schieben - alleine oder in Kleingruppen.

Wie schon erwähnt legen die Organisatoren Wert auf die gute Competition, die ihr - wie auch anders - im Turnierformat bekommt. In Gruppenphase und Playoffs, jeweils mit zweimal 20 Minuten Spielzeit, könnt ihr euch mit den Besten Europas in eurem Jahrgang messen. Immer unter den Augen von offiziellen Schiedsrichtern der Balearic Islands Federation und mit offiziellen Statistiken.


Vielleicht konnten wir euch jetzt ein wenig Appetit auf die Summer League Zona Rookie machen. Wenn ihr mehr Informationen wollt, auch zu Preisen, Anreise, Rabatte etc. schaut auf der Webseite der Summer League Zona Rookie vorbei, lasst uns einen Kommentar hier oder schreibt eine E-Mail an die Organisatoren. 


Jeder von uns ambitionierten Spielern hat schon einmal an solchen Camps teilgenommen und weiß, dass sie dich weiterbringen. Bei welchen Camps wart ihr schon dabei? Könnt ihr uns eines empfehlen?

Dienstag, 28. Februar 2017

Justin Hedley

Justin Hedley
- Kirchheim Knights
Foto Tanja Spindler

Steckbrief:

Geburtsdatum: 12.06.1996
Position: Point Guard
Bisherige Stationen:
- NBBL: Team Basketball München Nord 
(TBMN, inzwischen Internationale Basketball Akademie München IBAM)
- JBBL: TBMN
Größe: 1.92
Beginn mit Basketball: mit 10 oder 11 Jahren
größte Stärke (eigene Ansicht): Verteidigung am Ball
größte Schwäche (eigene Ansicht): Erfahrung 
Lieblingsmannschaft: Cavs
Idol: Allen Iverson
Basketball für dich in 3 Wörtern: Liebe, harte Arbeit, Medizin 
größter Fail auf dem Basketballfeld: 1 von 8 von der Freiwurflinie in einem NBBL Spiel in meinem 2. Jahr
Instagramprofil: judogehedley

Justin Hedley hat für seinen Traum, Basketball-Profi zu werden, alles investiert. Die ersten Früchte erntet er nun bei den Kirchheim Knights. Er verließ seine Heimat München und den Luxus, 5 Minuten von seiner Trainingsstätte entfernt zu wohnen, um im zweiten Oberhaus Deutschlands den Sprung zu den Profis zu schaffen.


Interview:

Justin, du spielst momentan in der Pro A. Bitte erklär doch, was dein akademischer Plan neben dem Basketball ist?

Justin Hedley: Ich habe 2015 mein Abitur in München gemacht und will auf jeden Fall noch studieren. Ich spiele aber im Moment nur Basketball. Was das Studium angeht gibt es noch einige Sachen, die ich mit mir selber klären muss. Wann, wo, welches Fach usw.. 

In deinem ersten Pro A Spiel hast du direkt den Game Winner getroffen. Hättest du gedacht, dass dein Coach dir im ersten Spiel bereits so viel Vertrauen schenkt?

Wenn du mich vor der Saison gefragt hättest...... auf keinen Fall. Ich habe aber in der Preseason schon gemerkt, dass ich wirklich ein Teil der Rotation sein werde. Dass ich in der Crunch-Time spielen durfte und dann auch noch in letzter Sekunde den Ball bekommen habe, war aber dann doch ziemlich überraschend. 

Hättest du vor der Saison gedacht, dass du die Rolle im Team haben wirst, die du jetzt innehast? Und beschreibe doch bitte deine Rolle im Team.

Ich dachte auf jeden Fall, dass Ich länger brauche, um mir die Spielzeit zu erkämpfen. Da ich ein sehr harter Arbeiter bin, habe ich aber schon damit gerechnet, Spielzeit in dieser Saison zu bekommen. Ich versuche immer, wenn ich auf dem Parkett stehe, der Mannschaft Energie zu geben und vor allem in der Defense das Spiel zu beeinflussen.

Du bist in deiner Jugend nie zum "Großen Münchner Verein" - den Bayern - gewechselt. Denkst du, dass Erfolg grundsätzlich einfacher zu erreichen ist, wenn man eine größere Struktur im Verein um sich herum hat? Du hast es ja in einem "kleinen" Verein geschafft.

Es macht es in dem Sinne einfacher, dass man eher von der Nationalmannschaft oder ähnlichem gesichtet wird und der Name schon mit Professionalität und einer guten sportlichen Ausbildung in Verbindung gebracht wird. Aber letztendlich geht es dann doch darum, wie gut man auf dem Feld ist. Ich hatte bei Schwabing ein sehr gutes Umfeld und habe viel über Basketball gelernt.  

Wie groß war die Umstellung vom Regionalliga Basketball zum ProA Basketball? Vor allem für dich persönlich, wo du jetzt nicht mehr einer der ersten Scoringoptionen deiner Mannschaft bist?

Es war eine große Umstellung. Vor allem, dass man sich auf dem Feld keine Auszeit nehmen kann. Es geschieht deutlich mehr abseits des Balles in Offense und Defense. Man kann sich also nie entspannen, jeder Fehler wird bestraft. Was mich persönlich angeht, habe ich keine Probleme damit, den Ball weniger zu sehen. Ich versuche einfach die Chancen zu nutzen, die ich bekomme.

Du hättest es fast, als ein in Deutschland lebender Engländer, in die englische Jugendnationalmannschaft geschafft. Was waren die größten Hürden, um dies zu schaffen? Wie oft haben dich die Coaches der Nationalmannschaft wirklich gesehen? Was würdest du Spielern in einer ähnlichen Situation empfehlen?

Es war schwierig, sich in eine Mannschaft zu integrieren, die schon länger in der Konstellation zusammengespielt. Ich bin beide Male erst relativ spät zu den Vorbereitungscamps gefahren, weil es schwierig war, so oft hin- und herzufliegen. Besonders, da die Schule und die Saison in Deutschland nicht mit den Terminen in England abgestimmt waren. Ich würde allen empfehlen, die Erfahrung mitzunehmen und trotz der erschwerten Bedingungen das Beste zu geben. Ich denke, man lernt dadurch viel.

Die letzten Jahre hast du hauptsächlich unter Robert Scheinberg verbracht. Wie schnell hast du dich auf den neuen Coach einstellen können?

Ich hatte da eigentlich kaum Probleme. 

Vermisst du es, in München Basketball zu spielen, Freunde und deine Familie zu sehen?

Familie und Freunde sind mir sehr wichtig, das fehlt mir natürlich sehr.  Ich habe mich aber hier in Kirchheim gut eingelebt, und wenn ich mal wirklich nach München will, sind es auch nur 180 Kilometer.

Beschreibe bitte Justin Hedley abseits des Basketballes.

Ich bin gerne unter Leuten. Bin eigentlich immer mit engen Freunden und meiner Familie und versuche möglichst viel zu erleben. 

Würdest du deinem früheren ich raten, wieder genau alles gleich zu machen? Und wenn du was ändern könntest, was wäre es?

Ich hätte mir auf jeden Fall geraten, früher auf meinen Körper zu hören und Verletzungen vorzubeugen.

Vielen Dank Justin!

Freitag, 24. Februar 2017

Sarah Stock

Foto Jens Hecker
Sarah Stock
- TG Neuss Tigers
- WNBL Meister 2013
- WNBL Top 4 MVP 2013


Steckbrief:


Geburtsdatum: 17.06.1996
Position: Shooting Guard
Größe: 1,76cm
Beginn mit Basketball: 2002
Bisherige Stationen: 
- TG Neuss Tigers
- Fairfield University
- Phoenix Hagen & TSV Hagen
Größte Stärke(eigene Ansicht): physisches Spiel
Größte Schwäche(eigene Ansicht): Pull-ups
Lieblingsmannschaft: hab keine
Idol: Stephen Curry
Basketball für dich in 3 Wörtern: passion, hustle, love
größter Fail auf dem Basketballfeld: -
Instagramprofil: @stoeckchen08

Erfolgreicher die WNBL beenden als Sarah geht wahrscheinlich nicht. Mit der Meisterschaft und dem dazu gehörigen MVP Titel verabschiedete sie sich in Richtung zweite Liga. Nach Ihrem Abitur wagt sie den Sprung ans College. Nach zwei Jahren an der Fairfield University, schließt sie sich, nach absolvierter U20 EM, ihrem alten Team den TG Neuss Tigers an.

Sarah, 2013 hast du mit deinem Team TSV Hagen das Top4 der WNBL
gewonnen und wurdest zum MVP des Turniers gewählt. Wie fühlt es sich an, wenn
man in Deutschland eine der besten Spielerinnen des Landes ist, dann nach
Amerika zu gehen und nur noch eine von vielen zu sein?

Das ist natürlich schon eine Umstellung. Aber genau deshalb wollte ich ja
nach Amerika, um mich einer neuen Herausforderung zu stellen. Ich wusste
allerdings schon ein wenig was auf mich zukommt, da ich ja damals schon in
der zweiten Liga spielen durfte und da auch nur „eine von vielen“ war.

2014 bist du dann aufs College gewechselt. Was waren die Gründe für deine
Entscheidung und warum Fairfield?

Mein Bruder hat in der 12. Klasse ein Auslandsjahr in Kanada gemacht
(damals war ich in der 11. Klasse) und davon nur positiv berichtet. Seitdem war mir klar,
dass ich so etwas auch mal machen will. Da es durch G8 in der Schulzeit echt
eng geworden wäre und ich das Jahr nicht wiederholen wollte, kam dies nur
nach dem Abi in Frage.
Ich habe mich bei der Collegeauswahl besonders auf 2 Faktoren konzentriert:
Einmal, dass es basketballerisch weder zu gut noch zu schlecht ist und zum
Anderen auf ein hohes akademisches Level. Fairfield war da ein sehr guter
Mix. Bei meinem official visit im Oktober 2013 waren auch alle direkt super
nett und freundlich. Dass das College am Strand und nur eine Stunde von New York
City entfernt lag, war natürlich ein netter Zusatz.

Wie war es dann wirklich auf dem College? Was hast du studiert und wie sah
dein Alltag aus?

Ich habe International Business studiert. Morgens hatte ich immer Uni und
dann haben wir meistens um 14:30 mit dem Training angefangen. Das konnte
dann je nach Laune unseres Trainers schonmal bis 5 oder 6 Uhr gehen. Danach
stand jeden zweiten Tag noch Krafttraining an. Abends war dann Zeit für
Hausaufgaben, oder was mit Freunden zu machen.

Warum hast du schlussendlich deine Collegekarriere beendet? Kam für dich
kein Collegewechsel in Frage? 

In meinem zweiten Jahr hat sich leider herausgestellt, dass mein Trainer mir
(anders als nach dem ersten Jahr kommuniziert) kaum Spielzeit geben wird
und ich eher als Trainingsspielerin angesehen wurde.
Ein Collegewechsel kam insofern nicht in Frage, da man bei einem Wechsel
von Division 1 zu Division 1 immer ein Jahr aussetzen muss. Darauf hatte ich
keine Lust. In Division 2 sind die Schulen akademisch leider nicht sehr gut.

Viele schwärmen vom College-System in America, jedoch waren viele
nie selbst an einem College. Inwiefern wurden deine Erwartungen nicht
erfüllt?

Ich hatte keine großen Erwartungen, bevor ich nach Amerika gegangen bin,
sondern war einfach offen für alles Neue, was kommt. Am Anfang war es
schon ungewohnt, Tag und Nacht von tausenden Leuten in seinem Alter
umgeben zu sein. Platz um sich zurückzuziehen gab es da nicht wirklich,
zumal man auch auf engstem Raum mit seinem Roommate gelebt hat.
Das System an sich ist aber echt cool. Ich meine, du wohnst mit deinen
besten Freunden zusammen und hast alles was du brauchst (Schule, Sport
und Essen) an einem Ort.

Nachdem du deine Collegezeit in Fairfield abbrachst, hast du dich für deinen ehemaligen Verein entschieden, die TG Neuss Tigers. Was sprach wieder für den Verein und unter welchen Aspekten bist du die Entscheidung angegangen? 

Ich wusste, dass ich hier in Deutschland weiter BWL studieren möchte.
Deshalb habe ich mich zunächst nach passenden Unis erkundigt. Da kamen
dann München, Köln und Berlin in Frage. Die Entscheidung entfiel dann auf
Grund einiger Faktoren relativ schnell für Köln. Meine alte Trainerin hat mich
sofort angeschrieben, als sie von meiner Rückkehr erfahren hat, und mich
gefragt, ob ich wieder für sie spielen will. Da wir immer gut klar kamen und ich
vor allem das Team in Neuss super mochte, sprach alles dafür, zurückzugehen.

Denkst du manchmal darüber nach, wie du dich in Deutschland entwickelt
hättest? Bzw. bereust du den Schritt, ans College gegangen zu sein?

Niemals. Ich bereue meinen Schritt ans College keine Sekunde. Ich habe dort
sowohl basketballerisch als auch menschlich so unglaublich viel gelernt.
Auch, wenn ich nicht viel gespielt habe, hat meine Zeit dort mich auf jeden Fall weiter gebracht. Man hat da einfach ganz andere Möglichkeiten, sich auch außerhalb des Teamtrainings weiterzuentwickeln. Wir hatten 4 Coaches und 2 Athletiktrainer, die immer bereit waren, Extra-workouts mit mir zu machen.

Zurück in Deutschland wirst du dir sicher auch Gedanken machen, wie es
weitergehen soll nach deiner Basketballkarriere. Du studierst nun in Köln BWL, in wie
fern konntest du dir deine bereits absolvierten Semester aus Amerika
anrechnen lassen und was ist dein Plan für deine Zukunft?

Nach zahlreichen Anrechnungsanträgen und Gesprächen mit Professoren
habe ich letztendlich tatsächlich einen Großteil meiner Kurse angerechnet
bekommen. Man braucht hier 180 credit points für seinen Bachelor, und davon
habe ich bereits 72 aus meinen beiden Jahren aus Amerika.
Nach dem Bachelor würde ich sehr gerne ein Praktikum in Amerika oder
Spanien machen. Anschließend dann den Master: Wo, weiß ich noch nicht.

Wie ambitioniert verfolgst du noch deine Basketballkarriere? Was sind die
Ziele mit deinem alten/neuen Verein?

Ich würde schon sagen, dass ich noch ambitioniert Basketball spiele.
Allerdings weiß ich, dass ich damit später (leider) nicht mehr viel anfangen
kann. Deshalb steht mein Studium definitiv im Vordergrund.
Unser Teamziel ist das Erreichen der play-offs, wo wir auf einem guten Weg
sind.

Als junge Athletin war es für dich sicherlich schwierig, alles unter einen Hut zu
bekommen. Was hast du alles deiner Basketballkarriere untergeordnet?

Geburtstage, Festivals, Abiball, Freunde, Familie... die Liste ist lang. Gerade
als ich noch jünger war, lag der Fokus schon sehr auf Basketball. Als ich in
Hagen gespielt habe, musste ich jeden Tag 2 Stunden zum Training hin-und 2
Stunden zurückfahren. Da hatte ich echt kaum noch Zeit, um mich mal mit
Freunden zu treffen oder was anderes zu tun. Mittlerweile hat sich das etwas
eingestellt und ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit Freunden oder der
Familie zu verbringen.

Würdest du deinem früheren Ich raten, genau wieder alles gleich zu machen
und wenn du etwas ändern könntest was wäre es? Bzw. hast du schon mal
mit dem Gedanken gespielt, Basketball sein zu lassen und alles abzubrechen?

Ich glaube mit dem Gedanken hat jeder von uns schonmal gespielt. Es gibt
Situationen, in denen einem einfach alles zu viel wird und man am liebsten
sofort aufhören würde. Allerdings findet man dann doch relativ schnell wieder
die Liebe zum Spiel und ich glaube, ganz ohne Basketball würde ich dann
auch nicht leben wollen.

Beschreibe bitte Sarah Stock abseits des Basketballes.

Ich würde mich als eher extrovertierten Typ beschreiben, der schnell mit
Leuten in Kontakt kommt. Ich probiere gerne neue Dinge aus und scheue vor keinem Abenteuer zurück.

Vielen Dank Sarah!

Donnerstag, 16. Februar 2017

Alassane Dioubaté

Alassane Dioubaté
- Vereinslos
Foto Herbert Würmseher


Steckbrief:

Geburtsdatum: 18.05.1994
Position: SF
Größe: 1.98m
Beginn mit Basketball: ~2006
Bisherige Stationen:
- easycredit BBL: Crailsheim Merlins
- MTSV Schwabing
- NBBL: FC Bayern München
- JBBL: Köln 99ers
größte Stärke(eigene Ansicht): Drive zum Korb
größte Schwäche(eigene Ansicht): Shooting
Lieblingsmannschaft: USA Dream Team 1992
Idol: Barack Obama
Basketball für dich in 3 Wörtern: Atmosphäre, Teamgeist, Spaß
größter Fail auf dem Basketballfeld: Gegnerischem Trainer Ball ins Gesicht gepasst
Instagram: sunnery_

Alassane Dioubaté war schon dort, wo viele hin wollen. Er hat in der easycredit BBL gespielt und ist dort für die Crailsheim Merlins aufgelaufen. Auf seinem Weg dorthin hat er sich zwischen Teilen seiner Familie und dem Basketball entscheiden müssen und ist durch das ein oder andere namhafte Programm gelaufen. Inzwischen hat er (vorerst) seine Sneaker in den Schrank geräumt, um seinem Studium die volle Aufmerksamkeit zu widmen.


Alassane, du bist in deiner Jugend von Köln nach München gezogen. Wie war es für dich, auf ein Mal ohne deine Mutter klarkommen zu müssen? 

Alassane Dioubaté: Ohne meine Mutter klarkommen zu müssen war anfangs natürlich ungewohnt, vermisst habe ich sie natürlich auch, jedoch hatte ich mit meinem Vater und meinem Bruder noch genügend Familie um mich, um nicht komplett in Trauer zu versinken.

Beim FC Bayern Basketball bist du vorstellig geworden und wurdest in das neu entstandene Basketball Programm aufgenommen. Kannst du dich an die damalige Stimmung im Verein erinnern?

Es herrschte natürlich eine Aufbruchsstimmung. Ich weiß nicht wie es vor der 'Bauermann-Ära' beim FC Bayern war, ich glaube aber, dass jeder im unmittelbaren Umkreis des Vereins gespürt hat, dass sich etwas tut.

Dein Coach war kein anderer als Felix Czerny, welcher aus Urspring geholt wurde. War er maßgeblich an deiner Entwicklung beteiligt? Oder hättest du diese auch in einem anderen Verein schaffen können?

Felix ist ein großartiger Trainer, der spielerisch das Beste aus seinen Jungs herausholen will und das auch tut. Natürlich war er deshalb auch an meiner Entwicklung beteiligt, ja. Einen sehr großen Anteil hatten jedoch auch Berthold Bisselik und Volker Stix. Ohne diese beide wäre ich auf jeden Fall weniger weit gekommen als mit ihnen.

Du warst immer sehr nah an den Jugendnationalmannschaften dran und hast ein paar Nationalspiele auf dem Buckel. Hättest du gerne mal ein großes Turnier mitgespielt?

Damals auf jeden Fall! Turniere sind immer was besonderes und innerhalb einer Mannschaft herrscht während dieser Phase eine ganz besondere Teamchemie. Mit dem Adler auf der Brust ist es wahrscheinlich noch besonderer.

Nach deiner aktiven Zeit beim FCBB bist du innerhalb Münchens zum größten Konkurrenten gewechselt und hast beim MTSV Schwabing angeheuert. Wie hat dich die 1. Regionalliga auf deine BBL Zeit vorbereitet? Wären deine Chancen erfolgreich zu sein nicht größer bei den Bayern gewesen?

Mir ging es hauptsächlich darum viel Spielpraxis zu sammeln, was mir Schwabing denke ich bieten konnte und wollte. Robby Scheinberg holt auch als Individualtrainer nur das Beste in Spielern heraus und bereitet sie gut auf das nächste Level vor. Von daher fiel mir die Entscheidung damals, zu Schwabing zu wechseln, nicht schwer.

Wie kam es zu dem Wechsel nach Crailsheim in die BBL? Gab es noch andere Interessenten?
Natürlich durch die Kooperation von Schwabing und Crailsheim.
Andere Interessenten gab es. Hauptsächlich Vereine die mir das Spielen mit Doppellizenz ermöglicht hätten, also BBL und ProA oder ProB.

Inzwischen studierst du Jura, ist das ein Kindheitstraum? Oder hat sich dein Interesse für Jura erst später entwickelt?

Für mich war immer klar, dass ich mein Leben nicht nur auf Basketball ausrichte. Dazu ist das Leben als Sportler 1. zu kurzlebig und 2. zu risikoreich, vor allem in Anbetracht meiner Verletzungshistorie. Von daher bin ich froh, trotz der sportlichen Belastung mein Abitur gemacht zu haben und studieren zu können. Jura hat mich schon immer interessiert, wirklich damit beschäftigt damit habe ich mich aber erst nach dem Abi.

Um dein Studium aufzunehmen bist du nach Passau gezogen. Die nächst größten Basketball-Städte sind München (BBL) und Nürnberg (ProA), zu welchen du jeweils 1,5h fahren müsstest. Hast du dich mit dieser Entscheidung aktiv gegen Basketball entschieden? Oder gab es kein Angebot, welches dich gereizt hat? 

Ja. Nach der Saison in Crailsheim gab es zwar Angebote, jedoch war für mich klar, dass ich meine Zeit nicht mehr dem Basketball opfern wollte.

In Passau könntest du dich in der 2. Regionalliga Südost austoben, weshalb bleibst du dem roten Leder fern?

Einfach um mal das Leben abseits des Balles kennenzulernen. Ich will nicht sagen, dass ich durch Basketball meine Jugend verpasst habe. Jedoch weiß ich, dass ich auf viele Dinge verzichten musste, die Gleichaltrige erleben durften.
Bis jetzt juckt es mich noch nicht in den Fingern.

Frech gefragt könnte man meinen, du hättest Basketball “aufgegeben”. Wie stehst du dazu?

Aufgegeben habe ich Basketball auf jeden Fall. Nur sollte nach dem Grund gefragt werden. Nicht jeder schafft es in die NBA, man sieht ja wie viele tatsächlich den Sprung schaffen. Klar, eine solide BBL Karriere hätte ich wahrscheinlich hinbekommen, jedoch habe ich keine Lust, mich 10-12 Jahre durch Deutschland zu zocken, um dann mit 35 NBBL Trainer zu werden. Basketball ist zwar schön, und Profi zu werden war auch lange ein Traum von mir, jedoch habe ich zum Glück rechtzeitig genug realisiert, dass Basketball alleine mich im Leben nicht dahin bringt, wo ich sein will. Wenn du Dennis Schröder oder Dirk Nowitzki heißt, ist das natürlich was anderes.

Beschreibe dich bitte abseits des Basketballs.

Ich bin auf jeden Fall jemand der gerne Spaß hat. Das Leben ist zu kurz, um nichts zu erleben.

Würdest du deinem früheren ich raten, wieder genau alles gleich zu machen? Und wenn du was ändern könntest, was wäre es?

Ich würde nichts anders machen. Egal ob durch Basketball oder andere Dinge im Leben, ich habe viel mitgenommen, viele gute Freunde gefunden und kann sagen dass ich glücklich bin.

Vielen Dank Alasanne!